Test: Dangerous Music Convert-AD+
Auf der Suche nach einer Überschrift für diesen Testbericht lernte ich im Internet etwas Neues. Ein ‚Wandler‘ ist eine Damen-Umhänge- oder Schultertasche, die man auch als Handtasche tragen kann. Ich wollte Ihnen das einfach nicht vorenthalten, die Suche war ansonsten erfolglos. Um konkret etwas zum Thema zu sagen und darauf zurückzukommen, was wir in unseren Kreisen unter einem Wandler verstehen: Wenn man mich danach fragt, welches die wichtigsten Werkzeuge in meinem Studio sind, so antworte ich stets mit bedeutungsschwangerem, in die Ferne gerichtetem Blick, ‚meine Lautsprecher, die Raumakustik und die Wandler‘. Geht es aber um die Schönheit des Klangs, sind es meine analogen Schätze, die mein Herz und meine Ohren erfreuen, aber das ist ja mehr der emotionale Teil des Masterings. Zunächst muss ich sicher sein, dass ich hören kann, was ich tue und dass die Wandler möglichst transparent arbeiten, als neutrale Instanz in einem Umfeld von vielfarbigen Gestaltungsmitteln und Reparaturwerkzeugen – letztere sind bei mir meist digital, wohingegen der eigentliche ‚Sound‘ und die Emotionen in den meisten Fällen aus der analogen Fraktion stammen. Das ist aber ein anderes Thema, das sich allerdings zur Einstimmung in die Wandlerthematik sehr gut eignet.
In der Topliga laufen heute A/D- und D/A-Wandler klanglich und messtechnisch fast nur noch mit Zielfoto über die Linie, wenn es darum geht, Unterschiede auch wirklich hören zu können oder nur zu meinen, da könnte eventuell etwas gewesen sein. Messtechnisch trennen die Geräte nur 1 oder 2 dB oder ein Prozentpünktchen vier Stellen hinter dem Komma. Wer will das noch hören? Ich! Es ist tatsächlich so, dass ich etwas hören kann, aber nicht auf der Suche nach dem objektiv besten Wandler, sondern nach dem besten Wandler für mich. Das Gleiche gilt natürlich für alle, die das hier gerade lesen. Auch dieser Testbericht soll dazu beitragen, die Suche nach dem ‚richtigen‘ Wandler (mit dieser Formulierung kann ich gut leben) zu erleichtern. Ich stelle mal hier die provokative Frage, welche Wandlung die wichtigere ist, A/D oder D/A? Da alles mit Mikrofonen Aufgenommene nach wie vor analog ist, muss es wohl die A/D-Wandlung sein, denn hier entscheidet sich, welchen Klang wir konservieren. Danach darf es nach Meinung der mittlerweile meisten Kollegen ‚In The Box‘ weitergehen, denn wenn man nicht mit zu vielen Plug-Ins auf die Aufnahmen schießt, kann danach nicht mehr viel schief gehen. Es gibt aber auch noch Studios, zum Beispiel im Mastering-Bereich, deren gestalterische Arbeit fast ausschließlich analog vonstattengeht. Dann ist es natürlich auch enorm wichtig, in welcher Qualität man das digitale Signal analog wandelt, um es bestmöglich auszuspielen. Solange D/A jedoch ‚nur‘ zum Hören von Musik genutzt wird, hat man einfach nur Pech, wenn man einen schlechten Wandler benutzt. Die Produktion selbst wird dadurch nicht schlechter als sie ist. Nicht aufregen, es sind ja nur so ein paar grundsätzliche Gedanken. Jetzt kommen wir aber endlich mal zum Hauptdarsteller dieses Films, dem Dangerous Music Convert-AD+. Mit diesem Gerät hat der sehr findige amerikanische Hersteller den Kreis geschlossen, ein komplettes Top-Range-Produktionssystem auf USB-Basis ohne Notwendigkeit für Treiber und Interface anbieten zu können. Es ist alles da, auf sehr hohem technischen Niveau: D/A in Stereo und Achtkanal, Analog-Summierung, A/D in Stereo und Monitor-Controller. Stefan Heger, Inhaber von MasteringWorks, dem deutschen Dangerous Music Vertrieb, hat für mich gerechnet: 2 x Convert-8 (16 Kanäle D/A), 1 x 2Bus+ Summierer, 1 x A/D+ A/D-Stereo und ein Monitor ST Controller mit Convert-2 D/A gehen für rund 16.500 Euro netto über den Ladentisch. Aber Dangerous bietet mit Compressor, Bax EQ oder Liaison natürlich auch noch mehr. Heute soll uns aber der Convert-AD+ beschäftigen, der aktuelle Neuzugang im Dangerous-Lieferprogramm.