Hörtest: KS digital A200
Wie man weiß, werden die akustischen Eigenschaften von Lautsprechern in reflexionsarmen Räumen gemessen, mit dem Ziel, Raumeinflüsse beim Messvorgang möglichst weitgehend auszuschließen. Das Ergebnis ist unter anderem ein mehr oder weniger linealgerader Übertragungsfrequenzgang, mit dem der Hersteller unter Beweis stellen möchte, dass sein Lautsprecher sich auf der Frequenzebene neutral verhält. Es läge ja nahe, seinen Abhörraum in gleicher Weise wie den Messraum auszustatten, denn dann wäre gewährleistet, das gemessene und mit dem Frequenzgangschrieb dokumentierte Ergebnis auch wirklich genauso hören zu können. Wer sich schon einmal in einem solchen Messraum aufgehalten hat, wird wissen, dass dieser mit seinen ‚irrealen‘ akustischen Eigenschaften nicht gerade zum Wohlbefinden des Hörers beiträgt. Ohne Raumrückmeldung irritieren wir unsere Orientierung dermaßen stark, dass wir bereits nach kurzer Zeit den dringenden Wunsch verspüren, den Raum möglichst schnell wieder verlassen zu können. Die Qualität eines Lautsprechers definiert sich jedoch nicht einzig über den auf der Abhörachse gemessenen Frequenzgang, sondern auch darüber, ob und inwieweit die angestrebte Linearität auch außerhalb der Abhörachse intakt bleibt und vor allem über sein Zeitverhalten, sprich darüber, ob er den gesamten Frequenzbereich zeitlinear oder zeitgleich an die Ohren des Hörers transportieren kann. Speziell diesem Aspekt widmet sich der deutsche Lautsprecherspezialist KS digital, im Besonderen der Inhaber und Entwickler Johannes Siegler, seit vielen Jahren.
Der Zusatz ‚digital‘ im Firmennamen deutet darauf hin, dass das Ziel einer zeit- oder phasenlinearen Wiedergabe mit Mitteln der Digitaltechnik umgesetzt wird. Damit das Kind auch einen identifizierbaren Namen hat, nennt der Hersteller dieses DSP-basierte Verfahren ‚Firtec‘, das in vielen KS digital Lautsprechermodellen Anwendung findet.