Hörtest: Focal Clear MG Professional Studiokopfhörer

Es ist relativ selten, dass ein Hersteller einen Kopfhörer speziell für den Einsatz im Tonstudio auslobt, denn dadurch schließt man den breiten Markt der audiophilen Genusshörer ja eigentlich aus. Vielleicht ist das aber auch nur ein Trick –  denn, was explizit für den professionellen Anwender gemacht wurde, darf doch einem fachkundigen Musikgourmet nicht vorenthalten werden?! Aber in aller Regel hat letzterer doch eine andere Hörerwartung. Er will nämlich genießen – breit, tief, stark, wuchtig, emotional und nicht mit der bisweilen doch sehr hässlichen Fratze tontechnischer Realität konfrontiert werden. Wo habe das neulich gelesen? Der Profi benutzt sein Equipment, um Musik zu hören, der HiFi-Enthusiast benutzt die Musik, um sein Equipment zu hören. Das möchte ich zwar nicht als generalisierte Verurteilung verstanden wissen, aber manchmal ist an dieser Aussage schon etwas dran. Mit dem Clear MG Professional kann man aufgrund seines hochwertigen Äußeren im Hightech-Design bei Berufskollegen durchaus Punkte machen und muss sich für nichts entschuldigen, wenngleich auf Accessoires wie mundgeklöppeltes Ziegenleder und Edelholzapplikationen verzichtet wurde, um den Preis im Bereich der ‚Alltagswerkzeuge‘ belassen zu können. Der Profi mag es ja eigentlich schlicht, zweckmäßig, präzise und neutral, zumindest, wenn es ums Abhören geht, weshalb die Lieblingsfarbe der Tondruiden irgendetwas zwischen schwarz, anthrazit und mittelgrau ist. In diesem Umfeld sieht der Clear MG Professional allerdings immer noch wie ein Paradiesvogel aus. Schauen und hören wir doch einmal…