Testbericht: RME Fireface UFX III
Wenn die Erinnerung nicht trügt, kam das erste RME Fireface 800 bereits 2004 auf den Markt. Damals war das Gerät mit einer Firewire-Schnittstelle ausgestattet und bot als externes Audiointerface in einem kompakten 19-Zoll-Gehäuse mit einer Höheneinheit eine der damals umfangreichsten Ausstattungen an Ein- und Ausgangsformaten, inklusive Mikrofonvorverstärkern. Die namensgebende Firewire-Schnittstelle kam in den Geräten der Serie irgendwann nicht mehr exklusiv zum Einsatz. Stattdessen wurde sie durch USB 2 ergänzt und schließlich ersetzt. Inzwischen hat auch USB 3 im Portfolio Einzug gehalten. Die Serie wurde auf verschiedene Varianten ausgedehnt, die den Einsatzbereich vom kompakten Mobil-Interface bis zum leistungsfähigen Studio-Hub erweiterte. Mit dem Fireface UFX III bringt der Hersteller nun das aktuelle ‚Flaggschiff‘-Modell auf den Markt, das seinen direkten Vorgänger, das UFX+ ablöst. Wir sind gespannt, was die aktuelle Generation zu bieten hat.
Das 19-Zoll-Gerät mit einer Höheneinheit reiht sich vom Design nahtlos in die aktuelle Fireface-Serie ein. Auf der Front finden sich viele bekannte Funktions- und Designelemente: vier kombinierte Mikrofon-, Line- und Instrumenteneingänge mit digitaler Steuerung, zwei Kopfhöreranschlüsse, MIDI und USB A. Letzterer dient zum Anschluss eines USB-Speichers für die sogenannte DURec-Funktion, auf die wir gesondert eingehen werden. Auf der rechten Seite findet sich die Bediensektion mit dem bereits bekannten farbigen Display sowie vier Tasten und drei Drehgebern zur Bedienung. Der Hauptschalter ist ebenfalls vorne angebracht, was wir aus Stromspargründen sehr begrüßen. Die Rack-‘Ohren’ können für den Einsatz auf dem Tisch abgeschraubt werden. Dreht man das Gerät um, so entdeckt man zunächst einen IEC-Stromanschluss für das interne Netzteil und den bei RME obligatorischen Bügel zur Zugentlastung. Auch hier ist ein Pärchen MIDI-Anschlüsse mit DIN-Buchsen zu finden, neben einem SC-Buchsenpaar (optisch) für MADI, USB 3 Typ B für die Verbindung zum Computer und USB A für die Anbindung der hauseigenen Fernbedienung ARC USB. Ein Paar BNC-Anschlüsse kann für Wordclock oder alternativ auch für MADI verwendet werden, allerdings erweitert dies die Kanalzahl des Formates nicht, es bleiben in Summe 64 MADI-Audiowege, egal ob man hier optisch, elektrisch oder gemischt arbeitet. Als weitere Audioverbindungen sind je zwei ADAT-Paare (nutzbar als TOSLink-S/PDIF), je ein AES/EBU-Ein- und Ausgang auf XLR-Buchsen, acht symmetrische Analogeingänge (Klinke) sowie gleich viele Ausgänge. Das erste Ausgangspaar wird auf XLR- und die weiteren sechs Wege werden auf Klinkenbuchsen herausgeführt. Insgesamt ergeben sich so maximal je 94 Ein- und Ausgangskanäle. Treiberseitig ist das Interface auf dem neuesten Stand. Für den Mac gibt es sowohl Kernel-Extensions-Treiber und DriverKit-Treiber für MacOS 11 sowie einen separaten Treiber für MacOS 10.12 bis 10.15. Egal ob Apple den Kernel-Extension-Support beibehält oder einstellt, Anwender sind hier auf der sicheren Seite. Unter Windows hat sich bei den WDM- und ASIO-Treibern nichts geändert. Alle anderen können auf Class Compliant zurückgreifen (siehe Abschnitt). Wie bei allen RME-Produkten stehen zahlreiche Software-Werkzeuge zum Download bereit. Dazu gehört natürlich das leistungsfähige Messprogramm Digicheck, welches in der Edition Digicheck NG auf dem Mac in aktualisiertem Design verfügbar ist.