Studio Shorts: Zynaptiq Balance
Als ich das letzte Mal ein Plug-In von Zynaptiq, Punch, getestet habe, kam ich zu dem Schluss, dass es in diesem Fall tatsächlich empfehlenswert wäre, sich einen weiteren Transienten-Designer zuzulegen, nämlich besagten Punch. Mit diesem Enthusiasmus habe ich mich dann an den Test des neuen automatischen Equalizer-Plug-Ins, Balance, gemacht. Und wieder sieht es auf den ersten Blick sehr einfach aus, ist es aber nicht. Auch bei Balance muss man erst lernen und verstehen, was die so einfach aussehenden Regler machen. Wie immer bei Zynaptiq steht der dicke Kreis in der Mitte für die Intensität des Effekts, in diesem Fall ‚EQ Amount‘. Die vier Linien, zwei links und zwei rechts, sind scheinbar einfache Funktionen zur Erstellung einer Zielkurve. ‚Target Bass‘ und ‚Target Air‘ funktionieren ähnlich wie Kuhschwanz-Filter, allerdings formen sie nur die adaptive Zielkurve. ‚Target Slope‘ funktioniert ähnlich wie ein Tilt-EQ und ‚Target Weighting‘ wie die berühmte Smiley-Kurve oder Badewanne, nur dass man sie auch umkehren und in der Intensität um +/-12 dB anpassen kann.
‚Target Bass‘ kann um +/-12 dB in neun Frequenzen eingestellt werden: 50 Hz, 80 Hz, 120 Hz, 160 Hz, 200 Hz, 250 Hz, 300 Hz, 375 Hz und 450 Hz. ‚Target Air‘ kann ebenfalls um +/-12 dB von 1 bis 15 kHz in Schritten von 1 kHz verändert werden. ‚Target Slope‘ bewirkt bei 0 dB/Oktave eine recht kräftige Anhebung der Höhen und bei 6 dB/Okt. eine Anhebung der Tiefen und eine Absenkung der Höhen. Dazwischen sind die Schritte in 0,5 dB unterteilt. Die Achse dieser Frequenzwippe liegt bei 1 kHz. ‚Track‘ und ‚Infinite‘ sind zwei verschiedene Arten, das Eingangssignal kontinuierlich zu analysieren, wobei ‚Track‘ reaktiver ist als ‚Infinite‘. Wenn die EQ-Kurve zufriedenstellend gelernt wurde und man nicht möchte, dass sie sich weiter an das Audiomaterial anpasst, kann man auf ‚Hold‘ klicken und die gefundene Zielkurve bleibt statisch. Auch ein ‚Lowcut‘ und ein ‚Highcut‘ mit 12 dB/Oktave sind integriert.