Testbericht: PSI Audio AVAA C214

Moment – das hatten wir doch schon mal, oder? Richtig! Ist aber schon länger her. Anfang 2016 testeten wir den AVAA C20, einen aktiven Bassabsorber von PSI Audio, der, getreu der Tradition des Hauses, mit rein analogen Mitteln umgesetzt wurde. Mit dem Modell C214 schickt der Lautsprecherspezialist aus dem schweizerischen Yverdon-les-Bains nun eine digitale, DSP-gestützte Variante ins Rennen, bei deren Entwicklung vermutlich die zu vermeidende Latenz das größere Problem darstellte, denn das Funktionsprinzip als solches ist das gleiche geblieben. Gelungen ist durch die ‚Digitalisierung‘ eine deutliche Reduzierung der Ausmaße, von einer der Raumecke angepassten Gehäuseform mit 42 cm beziehungsweise 30 cm Schenkellänge zu einer äußerst kompakten Säule mit 21 cm Durchmesser, wohlgemerkt bei gleichgebliebener Leistung. Natürlich ‚flirtet‘ der Hersteller mit einem attraktiven, elegant-monolithischen Äußeren und einer Smartphone/Tablet-App-Steuerung auch mit der audiophilen Anwenderschaft, für die sichtbare Akustik so etwas wie ein Makel ist, spielen sich doch die Hörsessions in der Regel im Wohnzimmer ab, dessen Designlinie keine Störung duldet, sondern allenfalls eine exotisch anmutende Ergänzung verträgt. Aber auch in Studios bringt die kompakte Bauform Vorteile, denn der C214 lässt sich durch eine spezielle Halterung nicht nur stellen, sondern auch horizontal längs einer Raumkante oder vertikal in einer Raumecke unter der Decke positionieren. Alles, was der C214 wie sein analoges Counterpart C20 an seiner Position braucht, ist Strom.

Die Vorteile eines Bassabsorbers mit so geringem Platzbedarf liegen, abgesehen von seiner Mobilität und seinem unkomplizierten ‚Umzugsvermögen‘, natürlich auf der Hand, besonders in einer Zeit, in der Tonregien kleiner werden und die Raumakustik besonders bei tiefen Frequenzen damit auch problematischer. Das mechanische Pendant zum C214 (und dem analogen C20) ist ein Resonanz- oder Schalldruckabsorber (Plattenschwinger), der auf Fläche und/oder Volumen angewiesen ist, um das Tieftonspektrum möglichst breit durch verschieden gestimmte Segmente zu erfassen. Allerdings verlieren Plattenschwinger mit sinkender Frequenz an Effizienz, so dass sie in den ganz tiefen Registern nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden können und durch schmalbandig arbeitende, sehr tief abstimmbare Helmholtz-Resonatoren unterstützt werden müssen. Wir wollen an dieser Stelle nicht weiter in die Theorie zur Raumakustik vordringen, sondern uns anschauen, wie der AVAA C214 funktioniert. ‚AVAA‘ steht für ‚Active Velocity Acoustic Absorber‘, eine zunächst irreführende Bezeichnung, denn ‚Velocity Acoustic Absorber‘ übersetzt sich sehr gut mit ‚Schallschnelle-Absorber‘. Die aufklärende Antwort dieser ‚Begriffsirrfahrt‘ ist leicht gegeben, denn der AVAA C214 verwandelt durch seine spezielle Bauform Schalldruck in Schallschnelle, was einer ‚nachgebenden Wand‘ mit speziellen Eigenschaften oder, einfacher beschrieben, einem Loch in der Wand entspricht, durch das der Schalldruck ‚abfließen‘ kann. In unserem Fall ist das ‚Loch‘ schwarz und hat die Form einer kompakten Säule.