Hörtest: HEDD Audio Type 20 + Bass 12

Lautsprecher haben, mit wenigen Ausnahmen, eine rechteckige Gehäuseform, was bei flüchtigem Hinsehen den Eindruck erweckt, als hätte sich in den letzten fünfzig Jahren in diesem Technologiesegment praktisch nichts getan. Tatsächlich aber ist abgesehen von der Gehäusegeometrie und der Tatsache, dass eine Membranbewegung die Luftteilchen-Oszillation auslöst, die der Schallerzeugung zugrunde liegt, wirklich alles anders. Der Berliner Hersteller HEDD Audio wurde im Jahre 2015 von Klaus Heinz und seinem Sohn Dr. Frederic Knop gegründet, mit dem Ziel, möglichst akkurate Studiomonitore, und inzwischen auch Kopfhörer, für den Studioeinsatz und den anspruchsvollen Musikliebhaber zu entwickeln. Das ‚möglichst‘ soll implizieren, dass es immer Luft nach oben gibt, auch wenn man dies bei der heute erreichten Signaltreue hochwertiger Referenzlautsprecher kaum noch glauben mag. So ging es mir zum Beispiel beim Test des HEDD Type 30 Monitors in seiner rein analogen Version Ende 2016, die für mich schon zu diesem Zeitpunkt so etwas wie das in Sichtweite geratene Ende der Fahnenstange repräsentierte.

Dass seit einiger Zeit die MK2-Versionen der HEDD-Studiomonitor-Serie den Markt für sich begeistern können, machte mich vor diesem Hintergrund natürlich neugierig. Ausgerechnet unter Einsatz von DSP wollte der Hersteller sein analoges Design übertrumpfen, was für Analog-Puristen einem Stich ins Herz gleichkommt. Allerdings ist es auch nur mit DSP-Mitteln möglich, bestimmte ‚Kunststücke‘ fertig zu bringen, zum Beispiel ein perfektes Timing aller Frequenzbereiche von ganz unten nach ganz oben oder phasenlineare Filter. Auf Anfrage erhielt ich aus Berlin zum Test ein Pärchen Type 20 und den schwergewichtigen Subwoofer ‚Bass 12‘ dazu. Austragungsort für die Hörsession war wieder einmal die Regie des Haldern Studios von Matthias Höfkens.