Hörtest: reProducer Audio Epic 55
Im Mai 2019 testeten wir einen Studiomonitor mit einer wirklich außergewöhnlichen Gehäusegeometrie – den Epic 5 von reProducer Audio. Ziemlich genau drei Jahre später ‚flattert‘ uns der größere Bruder dieses Erstlingswerks, der Epic 55, ins Haus beziehungsweise direkt ins Studio, dieses Mal allerdings unter etwas anderen Begleitumständen, die gleich noch näher erläutert werden. Der Epic 5 verdient ohne Frage seinen Boutique-Status, denn jedes Detail der insgesamt stimmigen Konzeption wurde einzeln betrachtet und neu durchdacht. Das soll auch in Zukunft so weitergehen, allerdings ohne Mitwirkung des gedanklichen Vaters der Epic-Serie Attila Czirjak. Das von Anfang an international aufgestellte Unternehmen reProducer Audio wurde 2016 im Baden-Württembergischen Breisach von Czirjak gegründet, der in Deutschland mit der Marke United Minorities und seinen Lautsprecherentwicklungen bekannt wurde, aber auch erfolgreich als Entwicklungsdienstleister im Bereich der professionellen Studiotechnik arbeitet. Nach seinem Ausscheiden aus der reProducer Audio-Familie und Abschluss der Entwicklung des Epic 55 mussten die Aufgaben innerhalb des über den Planeten verstreut arbeitenden Unternehmens neu verteilt werden. Bunter kann eine Firmenstruktur eigentlich nicht sein.
So befindet sich das europäische Verkaufsbüro aktuell in Laupheim, geleitet von Thomas Specht, der dort das Vertriebsunternehmen TS audioline betreibt, das zahlreiche MI-Marken betreut. Mike Lee ist in Süd-Korea für die Produktplanung und den internationalen Vertrieb verantwortlich und fungiert auch als General Manager des Unternehmens. Das Produkt-Design liegt in den Händen von Zac Wheatcroft, der von San Francisco aus auch für das digitale Marketing verantwortlich zeichnet. Entwicklung und Fertigung aller reProducer Audio Produkte finden bei LongJoin im chinesischen Dongguan statt, einer schnell wachsenden Metropolregion im Nordwesten des Landes, geleitet von Jolin Tan. Als deutscher Vertriebspartner wurde Tomeso e. K. verpflichtet. Mit seiner umfangreichen Markterfahrung bestimmt Mike Lee die Unternehmensrichtung und Entwicklungsziele auf der Produktebene. Drei Jahre lang, von 2008 bis 2011, war er als Produktspezialist für ESI Audiotechnik tätig, arbeitet schon seit 1992 als Musikproduzent und Toningenieur und außerdem als Regional Manager Korea für Bitwig, Berlin. Stichwort ‚Berlin‘: Es ist mittelfristig geplant, den reProducer Audio Hauptsitz nach Berlin zu verlegen. Fertigungs- und Entwicklungschef Jolin Tan verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Lautsprecherbau, der nun die gemeinsam mit Attila Czirjak begründete Produktphilosophie fortsetzen möchte. Das erste Ergebnis ist der kompakte Epic 4, folgen werden ein Monitor-Controller, der im dritten Quartal auf dem deutschen Markt verfügbar sein wird, sowie ein Subwoofer, der im späteren Verlauf dieses Jahres präsentiert werden soll.